Giersch ist für den „normalen“ Gärtner ein Albtraum. Ist er erst einmal im Garten, ist er nur unter schwierigsten Bedingungen zu entfernen. Da muss man aus der Not eine Tugend machen und mit ihm leben und ihn als vitaminreiches Gemüse anerkennen. Bei einer guten Bekannten wurde mir im letzten Jahr und auch in diesem Jahr eine Gierschquiche angeboten. Sehr lecker, kann ich nur sagen.
Giersch kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden oder man kocht ihn wie Spinat. Er enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen.
Da Giersch im Gegensatz zu den meisten Gemüsesorten über viele Monate zur Verfügung steht und nur geringe Ansprüche an Boden, Wasser und Lichtversorgung stellt, sicherte er beispielsweise während der Weltkriege vielen Menschen die Vitaminzufuhr. Meine Mutter erzählte oft, dass meine Großmutter nach dem Krieg regelmäßig Giersch sammelte und als Spinat verarbeitete.
Der Sammler darf ihn nicht verwechseln den giftigen Arten Gefleckter Schierling oder Breitblätteriger Merk. Giersch lässt sich gut am dreikantigen Blattstiel erkennen.
Als Salat eignen sich vor allem die jungen, kaum entfalteten Blätter. Rohe Blätter können auch in Aufstriche und Suppen gegeben werden. Ältere Blätter eignen sich nur als Tee oder sie werden gekocht bzw. gedünstet. Die bitteren Stiele sind zäh und sollten entfernt werden.
Und hier das Rezept zu der leckeren Quiche.
Gierschquiche – Zutaten:
Für den Teig:
250 g Weizen-Vollkornmehl
100 g Butter
1 Teelöffel Salz
100 ml kaltes Wasser
Für die Füllung:
300 g Giersch
30 g Butter
1 Zwiebel
Knoblauch nach Belieben
3 Eier
100 ml Schmand oder Creme fraiche
Salz, Muskat, Pfeffer aus der Mühle
100 g Käse, gerieben
Semmelbrösel
2-3 Esslöffel Sonnenblumen-, Kürbiskerne
Mehl mit der Butter, Salz und dem kalten Wasser zügig zu einem Mürbeteig verkneten. Teig eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Giersch waschen und kurz in kochendem Wasser blanchieren. Gut ausdrücken und grob hacken. Zwiebel fein würfeln, in wenig Butter weich dünsten, Knoblauch zugeben und kurz mitziehen lassen.
Eier mit Schmand verrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, Giersch zufügen.
Teig ausrollen und in eine gefettete, mit Semmelbröseln ausgestreute Springform (28 cm Durchmesser) legen, einen 2-3 cm hohen Rand formen. Mit einer Gabel mehrfach einstechen.
Füllung auf den Teig gießen. Mit Käse, Sonnenblumen- und Kürbiskernen und einigen Butterflocken bestreuen.
Im Backofen (auf 200 °C vorgeheizt) 45 Minuten goldbraun backen.
Guten Appetit!
Allen Lesern wünsche ich ein sonnenreichen Maifeiertag.
Liebe Agnes,
richtig lecker sieht das aus …ich muss zugeben, Giersch habe ich noch nie probiert. 😉
Ein schönes Wochenende.
LG Marita
Hallo Agnes, ich kann gar nicht sagen, wie viele Versuche, einen Kommentar von mir bei Dir abzuschicken, schon fehlgeschlagen sind. Vielleicht haben andere das gleiche Problem. Und Du wunderst Dich vielleicht.
Ich probiere es noch einmal:
Das Rezept liest sich lecker. Früher mußten wir Giersch für die Kaninchen meines Vaters pflücken. Ich habe es noch nicht probiert. Wer Giersch benötigt: Im Garten meiner Tochter wächst genug.
Liebe Grüße
Edith
Danke für dieses schöne Rezept. Giersch habe ich reichlich und werde es
heute ausprobieren.