Kleine Imkerschule – Honig schleudern

Der Mai ist für Bienen und Imker ein arbeitsintensiver Monat. Hier im Münsterland blüht der Raps und zuvor hat meistens auch die Obstbaumblüte stattgefunden. Die Bienen tragen den Nektar ein und verwandeln ihn in Honig. Dieser sollte zeitnahe, wenn die Waben verdeckelt sind, geerntet werden. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Die Ernte darf nicht zu früh erfolgen, aber auch nicht zu spät. Wartet der Imker zu lange mit der Ernte, dann verzuckert der Honig bereits in den Waben und lässt sich nicht mehr rausschleudern. Erntet er zu früh, enthält der Honig zu viel Feuchtigkeit und es besteht die Gefahr, dass er später gärt.

Wir haben vor einer Woche geschleudert. Das bedeutete einige Tage Arbeit. Wir, das sind mein Imker und ich. Und er ist dazu voll berufstätig und zwar in der Pflege tätig und muss die Bienen nach Feierabend durchgucken und versorgen.  Am Samstag haben wir die verdeckelten Honigwaben aus den Völkern genommen und in Kartons gestellt und in den Schleuderraum – das ist der Vorratskeller bei mir im Haus – gebracht. Am Sonntag haben wir dann geschleudert. Ich habe eine elektrische 4 Waben Schleuder, die diese Arbeit für uns erledigt. Sie muss richtig bedient und mit den entdeckelten Waben bestückt werden. Das Entdeckeln der Waben gehört zu meiner Arbeit.  Mit dem Schleudern und Entdeckeln haben wir am Sonntag schon einige Stunden verbracht.

Der geschleuderte Honig läuft durch Siebe in die Hobboxen. Nach dem Schleudern setzt der Imker die leeren Waben wieder in die Honigräume der Bienenbeuten ein.

Anschließend muss das ganze Equipment wieder gespült werden.

Der Honig bleibt ein oder zwei Tage in den Hobboxen stehen, wird dann abgeschäumt und mit einem Rührvorsatz mit Hilfe einer Bohrmaschine gerührt. Dieses wird an den folgenden Tagen nochmals ein- oder zweimal wiederholt. Dieser frühe Honig wird meistens nach einigen Tagen fest.

Zum Abfüllen muss er dann in den Wärmeschrank und darf höchstens bis 39Grad C verflüssigt werden, damit er in Gläser abgefüllt werden kann. Das erfordert auch wieder einiges an Arbeit, Gläser und Deckel spülen, abfüllen, Gläser zudrehen, Gläser mit Etiketten bekleben und ins Regal räumen.

verdeckelte Honigwaben

 

verdeckelte Wabe

 

verdeckelte Wabe

 

teil entdeckelte Wabe

 

Schleuder mit Honigsieb auf Hobbox

Alleine könnte ich diese Arbeit nicht mehr bewältigen. Da ist es gut, dass wir es als Team erledigen und der Sohn Afrikas mich unterstützt bzw. mittlerweile den Großteil der Arbeit erledigt.

Soweit mein heutiger Beitrag zur kleinen Imkerschule. Einen lieben Gruß an alle Leser.

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Andreas Samstagsplausch

Kleine Imkerschule – Bienenkästen aufstocken

Ab März sollte sich der Imker wieder um seine Bienen kümmern. Die Bienenstöcke müssen durchgesehen werden, evtl. Waben ausgewechselt werden. Die entnommen Waben habe ich inzwischen mit dem im letzten Jahr erworbenen Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen und die Rähmchen abgekratzt. Das erforderte schon einiges an Zeit. Das geschmolzene Wachs wird aufgefangen und später beim Händler in Zahlung gegeben.

Inzwischen konnten alle Völker durchgesehen werden, teilweise wurden die Honigräume aufgesetzt. Leider war es in den letzten Tagen wieder viel zu kalt, so dass die Bienen nicht geflogen sind.

Bevor die neuen Honigräume aufgesetzt werden können, muss auch hier einige Vorarbeit geleistet werden und  mein Imker hatte einiges zu tun. Bei den im Vorjahr gereinigten und schon mal benutzen Rähmchen musste die Drahtbespannung nachgezogen werden. Danach konnte er die Mittelwände einlöten.

Wabe mit Bienen und verdeckelten neu eingetragenem Honig

 

Königin auf Brutwabe

 

Königin auf Brutwabe

 

Waben

 

Drohnenwabe

Die verdeckelten Drohnenwaben werden ausgeschnitten, um die Verbreitung der Varroamilbe zu reduzieren. Die Milben benutzen die Bienenlaven als Wirt und vermehren sich darüber.

Raucher

Hier könnt ihr nochmal hören, wie es im Bienenstock summt  Bienensound

Neben der Obstblüte sind auch die Rapsfelder für die Bienen ein beliebtes Ziel.

Rapsfeld im Münsterland

 

Rapsfeld

Soweit mein Beitrag zur kleinen Imkerschule. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Aufgaben des Imkers geben.

Andreas Samstagsplausch

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Kleine Imkerschule – 3-5-8, die Königin ist gemacht

Wer schon länger bei mir liest, weiß, dass einige Bienenvölker als Mitbewohner bei mir im Garten leben. Ein hoffnungsvoller junger Mann unterstützt mich jetzt schon seit mehreren Jahren bei dem Handling mit den Bienen. Er entwickelt sich mittlerweile zum Chefimker.

Die „Bienensaison“ beginnt erfahrungsgemäß im März und endet im August mit der Wintereinfütterung und der Varroabehandlung.

Im April und Mai ist der Schwarmtrieb der Bienen oftmals sehr stark und sie sollten wöchentlich kontrolliert werden. Der Imker schaut nach Weiselzellen und entfernt diese. Übersieht er welche oder sind die Kontrollabstände zu lang,  so dass in einer Weiselzelle eine Nachwuchskönigin heranwächst und schlüpft, besteht Schwarmgefahr. In diesem Jahr war wegen des warmen Frühjahrs die Schwarmgefahr besonders groß.

Schwärmen bedeutet, dass sich in einem Volk zwei Königinnen befinden und es für zwei Regentinnen zu eng ist. Ein Teil des Bienenvolkes verlässt daraufhin mit einer Königin den Bienenstock.

Es gibt auch Situationen, da fehlt in einem Völk plötzlich eine Königin. Warum, dass ist auch oft für den Imker ein Rätsel.  Befinden sich plötzlich keine Stifte mehr im Brutraum ist das ein eindeutiges Zeichen, dass eine Königin fehlt.

Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass im Volk eine neue Königin heranwächst. Aber das braucht immer einige Zeit.

Es gibt den Spruch „3-5-8, die Königin ist gemacht“.

3-5-8 die Königin ist gemacht“ beschreibt den Prozess der Königinnenzucht: 3 Tage als Ei (bis daraus eine Larve entsteht), 5 Tage als Larve (bis die Brutzelle verdeckelt wird und die Verpuppung stattfindet), 8 Tage als Puppe (aus der die erwachsene Weisel entsteht).

Eine Möglichkeit, neue Königinnen zu züchten ist das „Umweiseln“. Der Imker entnimmt 3 Tage alte Larven aus einer Brutwabe und legt jeweils eine Larve in ein Töpfchen, welches an einer Leiste befestigt ist.  Diese Leiste hängt er in den Honigraum eines Volkes zusammen mit 2 Brutwaben.

Wenn die Bienen die Näpfchen umbauen und die Weiselzelle dann geschlossen ist, was meistens am fünften Tag der Fall ist, werden die Weiselzellen gekäfigt. Am 8 Tag sollte dann die Königin schlüpfen.

Diese Königin kommt zusammen mit einer Tasse voll Bienen und Futter in einen Anzuchtkasten. Der Anzuchtkasten wird geschlossen und 4 Tage in den dunklen Keller gestellt. Während dieser Zeit müssen die Bienen  täglich mit etwas Wasser versorgt werden.

Nach  4 Tagen kommen die Kästen wieder zum Bienenstand. Das Ausflugloch kann geöffnet werden und die Königin kann sich auf den Begattungsflug begeben. Kommt sie danach wohlbehalten zum Anzuchtkasten zurück und der Imker stellt bei der Kontrolle einige Tage später fest, dass die Königin gestiftet hat, ist die Königinnenzucht gelungen.

gekäfigte Weiselzellen

 

gekäfigte Weiselzellen mit geschlüpften Königinnen

 

geöffnete Weiselzellen

 

geöffnete Weiselzelle

 

Anzuchtkasten

Dies ist eine Möglichkeit der Königinnenzucht.

Wie heißt es so schön, viele Wege führen nach Rom. Der Imker kann auch einen Ableger zusammenstellen mit einer Brutwabe und Bienen und abwarten. In der Regel reagieren die Bienen sobald sie festgestellt haben, dass im Volk keine Königin ist und bauen Weiselzellen, damit eine neue Königin heranwachsen kann. Diese Art der Ablegerbildung wird häufig bereits im April praktiziert, weil zu dem Zeitpunkt die Völker sehr stark sind und damit auch der Schwarmtrieb durch die Entnahme von Bienen und Brutwaben unterbunden werden kann.

Soweit mein heutiger Beitrag zur kleinen Imkerschule.

Habt einen schönen Sonntag – hier scheint heute die Sonne!

Kreativ im Rentnerdasein

Andrea Kaminrot

Naturdonnerstag

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Es blüht

Es blüht üppig im Garten. Rosen und Pfingstrosen haben ihre Knospen geöffnet (sind inzwischen schon wieder verblüht). Dazu zwitschern die Vögel und die Sonne scheint. Der Garten ist eine Idylle – wozu da in die Ferne schweifen – wo man zuhause doch alles hat………

Die erste Arbeit mit dem Honig haben wir geschafft. Geschleudert und gerührt steht er jetzt in den Hobbocks und wartet auf die Abfüllung. Der Honig ist inzwischen schon fest geworden, was für die erste Ernte typisch ist. Wenn er dann abgefüllt wird, muss jeder Hobbock erst in den Wärmeschrank.

Gartenansicht
Gartenansicht
Gartenansicht
Schwertlilie
Schwertlilien
Schwertlilien
Baumrose – viel zu groß für meinen Garten – muss mehrmals im Jahr geschnitten werden
Die Knospen und Blüten der Baumrose

 

Fingerhut
Fingerhüte

Dieser Beitrag schlummerte noch als Entwurf, deshalb veröffentliche ich ihn heute. Inzwischen ist die Zeit schon weiter fortgeschritten. Mittlerweile haben wir schon Juni. Ich war auf Gartenreise in England unterwegs und habe auch Doddington Place besucht. Susanna hat darüber bereits einen tollen Post geschrieben, den ich hier verlinkt habe.

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Bleibt gesund – bis zum nächsten Post.

 

Kleine Imkerschule – Aufsetzen der Honigräume

Mittlerweile ist das Jahr schon fortgeschritten. Wir schreiben Anfang April. Die ersten Monate des Jahres waren hier bei uns nicht so kalt aber sehr verregnet.

Die Obstbaumblüte ist in diesem Jahr mehr als 10 Tage früher als in den vergangenen Jahren. Einige wenige schöne Sonnentage hatten wir bereits. Die Bienen fliegen seit einigen Wochen – wenn es die Temperaturen und das Wetter es zulassen.

Da wird es für den Imker Zeit seine Bienenbeuten durch zu sehen. Er prüft wie die Brutablage ist und stellt fest, ob sich die Völker gut entwickelt haben oder ob sie schwächeln.

Letzten Sonntag wurden unsere Völker durchgesehen und die Honigräume aufgesetzt. Ich war überrascht, wie gut sich unsere 2 Ableger-Völker entwickelt haben. Es sind starke Völker geworden mit vollen Brutwaben.

Ein Volk hat den Winter nicht überstanden. Es hatte im letzten Herbst keine Königin und alle Versuche, ihm zu einer Königin zu verhelfen, scheiterten. Deshalb haben wir den Kasten mit nach Hause genommen. Die leeren Waben werde ich einschmelzen und die Kästen müssen gereinigt werden. Das sind alles Arbeiten die niemand sieht, aber gemacht werden müssen.

Für die Honigräume wurden die Waben mit Mittelwänden ausgestattet. Die Mittelwände werden „eingelötet“. Die Holzrahmen sind mit Draht bespannt, darauf wird die Wachmittelwand gelegt und der Draht wird kurz mit Schwachstrom erhitzt und die Mittelwand verbindet sich mit dem Draht. Die Bienen bauen diese Mittelwände jetzt aus und können dann den Honig einfüllen.

Waben mit Bienen

 

Brutwabe

 

Brutwabe mit Königin

 

Brutwabe mit Königin

 

Kirschbaumblüte

Jetzt hoffen wir auf gutes Wetter, damit die Bienen fliegen können. Hier blüht auch schon der Raps. Ich staune immer, wie schnell es jetzt geht.  Mitte Mai werden  die Waben mit Honig befüllt sein. Wenn sie dann verdeckelt sind, muss geschleudert werden.

Soweit meine kleine Imkerschule. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Dieser Post macht sich auf dem Weg zu Elke zum Naturdonnerstag

und zu Andrea zum Samstagsplausch

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